Bei einer Vielzahl unterschiedlicher Definitionen bemühen wir uns bei South Pole, Klarheit zu schaffen und aufzuzeigen, wie wir unsere Kund*innen auf dem Weg zu "Net Zero" begleiten können.
Der Sonderbericht des Weltklimarats (IPCC) hat klar gemacht, dass die Weltgemeinschaft das Ziel verfolgen muss, die globale Erderwärmung auf 1.5 Grad Celsius zu begrenzen und "netto null Emissionen", d. h. "Net Zero" zu erreichen, um die schlimmsten, irreversible Schäden durch den Klimawandel zu verhindern.
Damit wir dieses Ziel erreichen können, braucht es allerdings innerhalb der nächsten Jahre weitreichende Massnahmen und grundlegende Veränderungen in unserem Wirtschaftsleben.
Die weltweit führenden Klimawissenschaftler*innendes Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) definieren den Netto-Nullpunkt als einen Zustand, in dem keine zusätzlichen Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen. Das bedeutet, dass alle vermeidbaren Emissionen reduziert wurden und unvermeidbare Restemissionen wieder aus der Atmosphäre entfernt werden.
Damit Net Zero erreicht wird, müssen Unternehmen:
Unternehmen sollten unbedingt kurzfristige Reduktionsziele gemäss den Science-Based-Targets (SBTs) festlegen, die sich am 1.5°-Szenario orientieren. Die meisten dieser Reduktionen sind bereits heute möglich und realisierbar.
Auf dem Weg zur Emissionsreduktion von bis zu 90% bis 2050 müssen Unternehmen alle heute verfügbaren Lösungen nutzen und die notwendigen technologischen Innovationen entwickeln, um auch die letzten 10% der erforderlichen Emissionsreduzierungen zu erreichen.
Die Empfehlungen von South Pole decken sich mit jenen der Science-Based-Targets-Initiative (SBTi). Mehr Informationen dazu finden Sie in hier.
2 Die Science-based Targets Initiative definiert den Netto-Null-Zustand als erreicht, wenn die Emissionen im Vergleich zum Basisjahr um durchschnittlich 90% gesunken sind und die verbleibenden Emissionen durch Carbon-Removals neutralisiert wurden.
Ehrgeizige Ambitionen zur Reduktion der Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens bilden das Rückgrat einer glaubwürdigen Net-Zero-Agenda. Unternehmen müssen die Emissionen innerhalb ihrer Lieferkette rasant und in grossem Umfang reduzieren, um die globale Erwärmung auf 1.5°C zu begrenzen - wie vom Weltklimarat festgelegt.
Kompensationsmassnahmen können Net-Zero-Strategien ergänzen und verbessern, gelten aber nicht als Ersatz für wissenschaftlich fundierte Emissionsreduktionspfade.
Reduktionen können durch verbesserte Energie- oder Ressourceneffizienz, die Umstellung auf erneuerbare Energien, gezielten Interventionen in der Lieferkette und durch neue, innovative Lösungen für Produkte oder Dienstleistungen erreicht werden.
Bei der CO2-Vermeidung werden Projekte finanziert, die verhindern, dass es zum Ausstoss von Treibhausgasemissionen kommt. Das sind z. B. Biogasprojekte, der Einsatz effizienterer Kochöfen, verbessertes Abfallmanagement und -recycling oder Investitionen in Energieeffizienz.
Die CO2-Entnahme kann auf verschiedene Weise erreicht werden, etwa durch naturbasierte Lösungen, (z. B. Aufforstung), durch Kohlenstoffsequestrierug im Boden, oder durch innovative Technologien. Für die CO2-Entnahme ausserhalb der eigenen Lieferkette eines Unternehmens empfiehlt South Pole eine Erweiterung der bestehenden Standards für Emissionsgutschriften (CO2-Zertifikate), um eine transparente Zuordnung zu bestimmten Unternehmen zu ermöglichen.
Klimaneutrale Unternehmen sind jene, die transparent zeigen, dass sie alle verfügbaren Massnahmen ergreifen, um ihre Emissionen innerhalb ihrer Tätigkeiten und Lieferketten zu reduzieren und alle unvermeidbaren Emissionen auf dem Weg zu Netto-Null zu kompensieren.
Die Kosten für die Bekämpfung des Klimawandels steigen mit jedem Jahr, und Unternehmen können diese Kosten greifbarer machen, indem sie einen internen Preis für CO2 schaffen. Dies führt im Idealfall zu weiteren Emissionsreduzierungen. Der Ausgleich von Emissionen durch Emissionsgutschriften ermöglicht es einem Unternehmen nicht nur, sofortige Klimaschutzmasssnahmen zu ergreifen (indem es Investitionen in Klimaschutzprojekte tätigt, die heute Emissionen reduzieren), sondern schafft auch interne Kosten für die tatsächlichen Emissionen. Dies kann die Mitarbeitenden zusätzlich ermutigen, die Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren und die Emissionen bei ihren langfristigen Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen. Der erwartete Preisanstieg für Emissionsgutschriften motiviert Unternehmen nur noch mehr, die eigenen Emissionen weiter zu reduzieren.
Unternehmen tragen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte auch zum Klimaschutz ausserhalb ihrer Lieferkette bei. Gleichzeitig werden auch andere wichtige Ziele wie die Anpassung an den Klimawandel oder die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) gefördert. So sparen zum Beispiel Waldschutzprojekte nicht nur Emissionen ein, sondern schützen wichtige Ökosysteme und erhalten die schwindende Biodiversität.
In Anbetracht der teilweise rasanten wirtschaftlichen Entwicklung in den Ländern des globalen Südens, spielt Klimafinanzierung eine Schlüsselrolle, um einen noch stärkeren Anstieg globaler Treibhausgasemissionen zu vermeiden.
Eine Net-Zero-Strategie sollte als Prozess betrachtet werden - ein Prozess, der für jedes Unternehmen einzigartig ist. Die Arbeit in Richtung Net Zero kann strategisch genutzt werden, um Unternehmen dabei zu helfen, alle laufenden Anstrengungen unter einer einzigen Initiative zu vereinen.
Erfahren Sie hier, was Expert*innen in unserem Climate Chatter über Net Zero zu sagen hatten (auf Englisch) - Making Sense of Net Zero and Climate Positive.
Die ersten Visionär*innen, die Net-Zero-Ziele entwickeln, arbeiten nicht nur aktiv an einer nachhaltigeren, gerechten Weltordnung, sie stehen auch für ihre Unternehmen ein:
South Pole ist der Ansicht, dass das Ziel "Net Zero" Teil der Nachhaltigkeitsstrategie aller Unternehmen sein kann. Unsere Expert*innen helfen Ihnen dabei, Ihre Net-Zero-Strategie zu formulieren, sich wissenschaftlich fundierte Ziele zu setzen sowie ehrgeizige Reduktionsmassnahmen zu entwickeln und zu realisieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie diese "Climate Journey" gerade starten, oder bereits mitten drin sind.
Net Zero and Beyond: A Deep-dive on Climate Leaders and What's Driving Them.
Sehen Sie, was Experten in unserem Climate Chatter "Making Sense of Net Zero and Climate Positive" über Net Zero zu sagen hatten (auf Englisch).