Öbu konnte sein Mitglied South Pole an die COP24 entsenden. Das Schweizer Unternehmen organisierte eine spannende Podiumsdiskussion über die Rolle der Privatwirtschaft bezüglich Klimaschutzmassnahmen.
Die COP 24 ist vorbei und die 196 Regierungsteilnehmer haben sich auf ein Regelwerk für die Implementierung des Pariser Abkommens geeignet. An der COP24 fanden jedoch nicht nur Regierungsverhandlungen statt, sondern auch zahlreiche Nebenveranstaltungen an welchen sich der Privatsektor und Regierungsvertreter trafen. Eine dieser Nebenveranstaltungen wurde von dem Schweizer Nachhaltigkeitslösungsanbieter South Pole in Kooperation mit öbu, dem Verband für nachhaltiges Wirtschaften, organisiert.
Die Veranstaltung trug den Namen "Voluntary Action and implementing the NDCs: How can the private sector help or hinder?". Während der Podiumsdiskussion wurde debattiert, wie freiwillige Klimaschutzmassnahmen und die national festgelegten Beiträge (NDCs) kombiniert werden können. Zudem stellte sich das Podium der Frage, inwiefern der Privatsektor das Erreichen des 1,5°C-Ziels erschweren oder unterstützen kann.
Die Podiumsdiskussion wurde von Jeff Swartz, Director Carbon Markets & Climate Policy bei South Pole, moderiert. Das Podium setzte sich aus einer breit gefächerten Gruppe von Unternehmensexperten zusammen, welche sich durch ihre freiwilligen Klimaschutzmassnahmen als Klimavorreiter etabliert haben. Neben den Unternehmensexperten der Firmen Dow, Robert Bosch und Signify nahm auch David Antonioli, Mitglied des Verifizierungsgremiums Verra, an der Podiumsdiskussion teil.
Unternehmen müssen mit ihren Lieferanten zusammenarbeiten
Im Laufe der Podiumsdiskussion manifestierte sich die Notwendigkeit von Kooperation als ein wesentlicher Aspekt. Bernhard Schwager von Robert Bosch sprach von der Kooperation zwischen Unternehmen und ihren Lieferketten: "Es ist unmöglich ein klimaneutrales Unternehmen zu sein, wenn man sich nur auf das eigene Unternehmen konzentriert. Wir müssen mit unseren Lieferanten zusammenarbeiten und gemeinsam unsere Emissionen kompensieren". Die Bedeutung von Kooperation wurde auch von Dr. Nicoletta Piccolrovazzi von Dow unterstrichen: "Wir müssen auf innovative Kooperationen setzen, um CO2-Reduktionen zu ermöglichen und nachhaltige Entwicklungen zu beschleunigen". Ein Beispiel für Innovation und Kooperation in Bezug auf CO2-Reduktionen wurde von Bill Bien von Signify vorgestellt. Signify kompensiert derzeit seine Emissionen, indem das Unternehmen in Afrika und Indien seine eigenen LED-Lichtanlagen installiert. Durch diese Massnahme wird die Energieeffizienz von Märkten und anderen öffentlichen Plätzen gesteigert. Darüber hinaus investiert das Unternehmen in verschiedene Aufforstungsprojekte, um seine Treibhausgasemissionen weltweit weiter zu reduzieren.
Unternehmen sollten Initiative ergreifen
Eine weitere Kernbotschaft der Diskussionsteilnehmer war die Notwendigkeit von freiwilligen Klimaschutzmassnahmen in der Privatwirtschaft. David Antonioli von Verra betonte, wie wichtig und ermutigend es sei zu sehen, dass Unternehmen die Initiative ergreifen und mit ihren Klimaschutzmassnahmen die gesetzlichen Mindestanforderungen weit überschreiten. Sanna Setterwall von South Pole lobte auch die ambitionierten Ziele, welche sich einige Unternehmen setzen, dies zeige echtes Engagement für den Klimaschutz.
Die Veranstaltung zeigte ein weiteres Mal auf, wie wichtig die Kooperation zwischen Unternehmen und Regierungen ist, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern, sind nicht nur Kooperation und Innovation, sondern auch Bereitschaft, sowohl von der Regierungs- wie auch der Unternehmensseite, notwendig.